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22. Oktober 2025
So machen Sie ihr ERP-System fit für die Produktion: Mit APS als Produktivitäts-Booster
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Warum ein ERP für Ihre Produktion allein nicht reicht
In der modernen Fertigungswelt ist Effizienz nicht nur ein Schlagwort – sie ist Überlebensstrategie. Unternehmen stehen unter dem Druck, immer schneller, flexibler und kosteneffizienter zu produzieren. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Liefertermintreue, Variantenvielfalt und Transparenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette. In diesem Spannungsfeld sind ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning) seit Jahrzehnten das Rückgrat der Unternehmens-IT. Sie verwalten Stammdaten, steuern Geschäftsprozesse und dienen als zentrale Informationsquelle – der sogenannte „Single Point of Truth“.
Doch wenn es um die Produktionsplanung geht, stoßen ERP-Systeme schnell an ihre Grenzen. Ihre Planungsfunktionen sind oft rudimentär, kapazitätsunabhängig und auf Grobplanung ausgelegt. Die Folge: unrealistische Liefertermine, ineffiziente Ressourcennutzung und eine mangelnde Reaktionsfähigkeit bei Störungen oder kurzfristigen Änderungen.
Hier kommt das APS-System (Advanced Planning and Scheduling) ins Spiel – als intelligentes Add-on, das ERP und MES (Manufacturing Execution System) zu einem leistungsstarken Trio ergänzt. APS-Systeme ermöglichen eine kapazitätsgeprüfte Feinplanung, realistische Lieferterminzusagen und eine dynamische Steuerung der Produktion. Sie sind nicht nur ein Werkzeug für die Fertigungsabteilung, sondern ein strategischer Hebel für den gesamten Order-to-Cash-Prozess – vom Vertrieb über den Einkauf bis zur Auslieferung. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Ihr ERP- und MES-System mit einem APS-System „pimpen“, welche konkreten Vorteile sich daraus ergeben und warum APS-Systeme in der modernen Produktion kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit sind.
Beispiel eines optimalen Informations- und Datenfluss zwischen ERP-System, MES-System und APS-Tool ERP-Systeme: Zentrales Rückgrat mit Schwächen in der Produktion
ERP-Systeme sind aus der Unternehmenslandschaft nicht wegzudenken. Sie bilden die zentrale Plattform für alle betriebswirtschaftlichen Prozesse – von der Finanzbuchhaltung über das Personalwesen bis zur Materialwirtschaft. Auch die Produktionsplanung ist in den meisten ERP-Systemen integriert.
Doch hier beginnt das Problem:
- Grob statt fein – die Planungsrealität im ERP: Die Produktionsplanung im ERP erfolgt meist auf einem sehr groben Niveau. Sie basiert auf statischen Stücklisten, Arbeitsplänen und Lagerbeständen, ohne eine echte Kapazitätsprüfung durchzuführen. Das bedeutet: Das ERP „plant“ zwar, aber es weiß nicht, ob die geplanten Ressourcen wie Maschinen, Personal oder Werkzeuge tatsächlich verfügbar sind. Es kennt keine Engpässe, keine Rüstzeiten, keine Wartungszyklen. Die Folge sind Pläne, die auf dem Papier funktionieren, aber in der Realität scheitern.
- Liefertermine mit wenig Substanz: Ein Weiteres Problem ist, dass ERP-Systeme Liefertermine ausgeben, die oft auf pauschalen Durchlaufzeiten oder festen Regeln basieren. Sie berücksichtigen weder aktuelle Auftragslasten noch Kapazitätsengpässe oder Materialverfügbarkeiten. Das führt zu unrealistischen Zusagen gegenüber Kunden – mit allen Konsequenzen: verspätete Lieferungen, Vertragsstrafen, Imageverlust.
- ERP als Single Point of Truth – aber nur mit echten Daten: Das ERP-System wird oft als „Single Point of Truth“, also die zentrale Instanz für alle Unternehmensdaten, bezeichnet. Doch diese Wahrheit ist nur so gut wie die Daten, die ins ERP gelangen. Ohne eine kapazitätsgeprüfte Planung, ohne Echtzeitdaten aus der Produktion, ohne Rückmeldungen aus der Feinplanung bleibt das ERP blind. Es verwaltet, aber es steuert nicht. Es dokumentiert, aber es optimiert nicht.
Typische Herausforderung bei der Planung komplexer und mehrstufiger Fertigungsprozesse Die Lösung für ihr ERP in der Produktion: Ein APS-System als intelligentes Add-on
Ein APS-System ergänzt das ERP dort, wo es am meisten gebraucht wird: in der Feinplanung. Es prüft Kapazitäten, simuliert Szenarien, optimiert Ressourcen und ermittelt realistische Liefertermine. Diese Termine werden zurück ins ERP gespielt – und machen es erst zum echten „Single Point of Truth“. So entsteht ein Zusammenspiel, bei dem das ERP die zentrale Datenplattform bleibt, während das APS die Intelligenz liefert, die für eine moderne Produktionsplanung notwendig ist.
MES-Systeme: Smarte Instanz bei wachsender Komplexität
Während ERP-Systeme die strategische und administrative Ebene eines Unternehmens abdecken, liefern MES-Systeme (Manufacturing Execution Systems) operative Echtzeitdaten direkt aus der Fertigung. Sie sind besonders dann wertvoll, wenn die Produktionsumgebung komplex, automatisiert oder stark variantenreich ist. Für kleinere oder weniger automatisierte Unternehmen ist ein MES hingegen nicht zwingend erforderlich – hier kann ein modernes APS-System wie GANTTPLAN APS bereits viele Rückmeldefunktionen selbst übernehmen.
MES: Sinnvoll ab einer gewissen Schwelle
Ein MES-System entfaltet seinen Nutzen vor allem in folgenden Szenarien:
- Hohe Automatisierung: Viele Maschinen, Linien oder Roboter, die kontinuierlich überwacht werden müssen.
- Komplexe Fertigungsprozesse: Variantenreiche Produkte, häufige Umrüstungen, hohe Qualitätsanforderungen.
- Kritische Unternehmensgröße: Mehrere Werke, internationale Standorte, hohe Auftragsvolumina.
- Rückverfolgbarkeit und Compliance: Branchen mit regulatorischen Anforderungen (z. B. Pharma, Automotive, Lebensmittel).
In diesen Fällen liefert das MES wertvolle Echtzeitdaten, die das APS-System für eine dynamische Feinplanung nutzen kann – etwa Maschinenstatus, Fertigmeldungen oder Qualitätsdaten.
Vortrag „Mehr Resilienz in der Fertigung durch agiles Störungsmanagement und Simulationen“
Warum ist Shopfloor-Resilienz heute so entscheidend – und welche Herausforderungen bringt sie mit sich? Und wie können ERP-, APS- und MES-Systeme gemeinsam als wirkungsvolles Werkzeug zur Störungsbewältigung eingesetzt werden?
Reik Zettl,
Vice President Planning Solutions bei DUALIS
APS-Systeme: Das fehlende Puzzlestück zum ERP in der Produktion
Ein APS-System ist mehr als nur ein Planungswerkzeug mit grafischem Leitstand. Es ist das Gehirn der modernen Fertigung. Es verbindet strategische Planung mit operativer Steuerung und ermöglicht eine Produktionsplanung, die nicht nur theoretisch funktioniert, sondern auch praktisch umsetzbar ist.
Was ist ein APS-System?
APS steht für „Advanced Planning and Scheduling“. Es handelt sich um ein spezialisiertes System zur kapazitätsgeprüften Feinplanung und Optimierung von Produktionsprozessen. Im Gegensatz zur sequenziellen Grobplanung im ERP berücksichtigt das APS alle relevanten Faktoren gleichzeitig:
- Maschinenkapazitäten
- Personalverfügbarkeit
- Materialflüsse
- Rüstzeiten
- Wartungszyklen
- Liefertermine
- Prioritäten und Restriktionen
Zentrale Vorteile eines APS-Systems
Realistische Liefertermine dank Capable to Promise (CTP)
Ein zentrales Feature eines APS-Systems ist die sogenannte CTP-Prüfung („Capable to Promise“). Während ERP-Systeme oft nur eine ATP-Prüfung („Available to Promise“) durchführen – also prüfen, ob ein Artikel im Lager verfügbar ist – geht das APS einen zentralen Schritt weiter. Es simuliert, ob und wann ein Auftrag unter Berücksichtigung aller Ressourcen und Restriktionen tatsächlich produziert werden kann. Das Ergebnis: realistische, belastbare Liefertermine, die direkt in den Vertrieb zurückgespielt werden können.
Simultane Optimierung statt sequenzieller Planung
APS-Systeme planen nicht sequenziell, sondern simultan. Das bedeutet: Sie berücksichtigen alle Aufträge, Ressourcen und Restriktionen gleichzeitig und suchen nach der besten Lösung – oft mithilfe von heuristischen oder KI-gestützten Algorithmen. So entstehen Pläne, die nicht nur machbar, sondern auf der Basis gewichtbarer Zielkriterien auch optimal sind. Bei GANTTPLAN sind dies Rüstzeiten, Personalkosten, Fertigungskosten, Durchlaufzeiten, Kapazitätsauslastung, Kapitalbindung und Termintreue.
Proaktive statt reaktive Planung der Produktion
APS-Systeme sind nicht nur reaktiv, sondern auch proaktiv. Sie erkennen potenzielle Engpässe, simulieren Alternativen und schlagen Maßnahmen vor, bevor es zu Problemen kommt. Das macht sie zu einem echten Frühwarnsystem für die Produktion – und zu einem strategischen Werkzeug für das Management.
Der Nutzen eines APS-Systems in der Produktion – konkret und messbar
Ein APS-System ist kein theoretisches Konstrukt, sondern ein praxisbewährtes Werkzeug, das in der realen Produktion messbare Vorteile bringt. Und zwar nicht nur für die Fertigungsabteilung, sondern für das gesamte Unternehmen – vom Vertrieb über den Einkauf bis zum Management.
Für die ProduktionFür den VertriebFür den EinkaufFür das ManagementTransparenz statt Blindflug: Das Management braucht belastbare Daten, um strategische Entscheidungen zu treffen. Ein APS-System liefert genau das – in Echtzeit und mit hoher Aussagekraft.
Vorteile:
- KPI-Tracking und Szenarienplanung: Das APS zeigt, wie sich Änderungen auf Durchlaufzeiten, Auslastung oder Liefertermine auswirken.
- Frühzeitige Engpasserkennung: Potenzielle Probleme werden sichtbar, bevor sie eskalieren. Es kann aktiv gegengesteuert werden.
- Strategische Entscheidungsunterstützung: Ob Investitionen, Schichtmodelle oder Outsourcing – das APS liefert die Datenbasis.
Erfolgreiche GANTTPLAN APS-Einführung: +6,8 Prozent Maschinenauslastung
Ein führender Hersteller von Oberflächentechnologien und Hightech-Werkstoffen steigerte mit GANTTPLAN seine Maschinenauslastung innerhalb eines Jahres um 6,8 Prozent – und liegt nun über dem Branchendurchschnitt.
Besonders bemerkenswert ist dieses Ergebnis angesichts:
- extrem hoher Qualitätsanforderungen (z. B. Luftfahrt, Halbleiter),
- komplexer, variantenreicher Fertigungsprozesse,
- kostenintensiver Spezialmaschinen, bei denen jede zusätzliche Betriebsstunde zählt.
Integration von ERP, APS und MES – das digitale Dreigestirn
Die wahre Stärke eines APS-Systems entfaltet sich erst im Zusammenspiel mit ERP und MES. Diese drei Systeme bilden gemeinsam das digitale Rückgrat einer modernen Fertigung – jedes mit seiner eigenen Rolle, aber nur im Verbund wirklich leistungsfähig. Die Integration dieser Systeme ist kein technisches Detail, sondern ein strategischer Erfolgsfaktor.
ERP – der zentrale Speicher und Transaktionsmotor
Das ERP-System ist der zentrale Speicher für alle Stammdaten und Transaktionen. Es verwaltet:
- Kundenaufträge
- Artikelstammdaten
- Stücklisten und Arbeitspläne
- Lagerbestände
- Einkaufs- und Verkaufsprozesse
- Buchhaltung und Controlling
Es ist der „Single Point of Truth“ – die zentrale Instanz, auf die alle Abteilungen zugreifen. Doch wie bereits gezeigt: Das ERP kennt keine Kapazitäten, keine Echtzeitdaten, keine Optimierung. Es braucht externe Intelligenz.
APS – die ganzheitliche Planungsintelligenz
Das Advanced Planning (APS) System ist das taktische Gehirn der Produktion. Es verarbeitet:
- Stammdaten aus dem ERP
- Echtzeitdaten aus dem MES
- Kundenaufträge und Prioritäten
- Restriktionen und Ressourcenverfügbarkeiten
Es plant, simuliert, optimiert – und spielt die Ergebnisse zurück ins ERP. So wird das ERP zur verlässlichen Datenquelle, weil es mit validierten Informationen versorgt wird.
MES – die operative Realität vom Shopfloor
Das MES-System ist das Auge und Ohr der Produktion. Es liefert:
- Maschinenstatus und Betriebsdaten
- Rückmeldungen zu Aufträgen
- Qualitätsdaten und Ausschuss
- Wartungsinformationen
- Materialflüsse und Umlaufbestände
Diese Daten fließen ins APS – für dynamische Neuplanung – und ins ERP – für Statusaktualisierung und Folgeprozesse.
Technische Aspekte der Integration
Die Integration erfolgt meist über standardisierte Schnittstellen (z. B. REST-APIs, OPC UA, IDocs) oder über Middleware-Plattformen. Moderne APS-Systeme wie GANTTPLAN APS bieten vorkonfigurierte Konnektoren für gängige ERP- und MES-Systeme.
Integrationsmöglichkeiten und Schnittstellen von GANTTPLAN APS:
- Konfigurierbarer zeitgesteuerter oder ereignisgesteuerter Import von verschiedenen Datenquellen (REST, Microsoft SQL Server, PostgreSQL, Oracle).
- Konfigurierbarer Export.
- SQL-basierte Ereignisse vor oder nach Import bzw. Export.
- Import und Export pro Objekttyp einzeln konfigurierbar.
Wichtige Voraussetzungen für eine Integration mit GANTTPLAN APS:
- Bidirektionale Kommunikation: Daten müssen nicht nur gelesen, sondern auch zurückgeschrieben werden.
- Echtzeitfähigkeit: Die Systeme müssen schnell genug reagieren, um dynamische Planung zu ermöglichen.
- Datensicherheit und Konsistenz: Alle Systeme müssen auf denselben Datenstand zugreifen – sonst entstehen Inkonsistenzen.
Vorteile einer integrierten Systemlandschaft GANTTPLAN APS:
- Durchgängige Transparenz: Alle Abteilungen arbeiten mit denselben, validierten Daten.
- Schnelle Reaktionsfähigkeit: Änderungen in der Produktion führen sofort zu aktualisierten Plänen und Terminen.
- Effiziente Prozesse: Keine Doppelpflege, keine Medienbrüche, keine manuellen Abstimmungen.
- Strategische Steuerung: Das Management erhält belastbare Informationen für Entscheidungen – in Echtzeit.
Auswahl von ERP-Systemen mit GANTTPLAN APS-Anbindung:
*Diese Übersicht zeigt eine Auswahl an ERP-Systemen zu aktuellen GANTTPLAN APS-Einführungsprojekten. Darüber hinaus entwickeln wir im Rahmen von Kundenprojekten kontinuierlich neue Konnektoren, um weitere ERP-Lösungen nahtlos anzubinden. (Die verwendeten Logos sind Eigentum der jeweiligen Markeninhaber.)
Fazit: Warum ein APS-System kein Luxus, sondern Pflicht ist
Die Anforderungen an moderne Produktionsunternehmen sind heute höher denn je: kurze Lieferzeiten, hohe Variantenvielfalt, maximale Effizienz, minimale Lagerbestände – und das alles bei steigender Komplexität und wachsendem Wettbewerbsdruck. In diesem Umfeld reicht ein klassisches ERP-System nicht mehr aus. Auch ein MES-System allein kann die Herausforderungen nicht bewältigen.
Erst mit einem APS-System wird die digitale Produktionslandschaft vollständig und zukunftsfähig.
Warum das ERP die Wahrheit braucht – und das APS sie liefert:
Das ERP ist der zentrale Speicher, der „Single Point of Truth“. Doch diese Wahrheit ist nur dann belastbar, wenn sie auf realistischen, kapazitätsgeprüften und dynamisch aktualisierten Daten basiert. Genau hier kommt das APS ins Spiel:
- Es ermittelt realistische Liefertermine, die im ERP hinterlegt werden.
- Es optimiert die Produktionsplanung, sodass das ERP verlässliche Daten für Einkauf, Vertrieb und Controlling erhält.
- Es reagiert auf Störungen, bevor sie eskalieren – und hält das ERP aktuell.
- Es simuliert Szenarien, die strategische Entscheidungen ermöglichen.
Kurz gesagt: Das APS macht das ERP erst zur Wahrheit.
Nutzen für das gesamte Unternehmen:
Ein APS-System ist kein Insellösung für die Produktionsplanung. Es ist ein strategisches Werkzeug für das gesamte Unternehmen:
- Vertrieb: erhält belastbare Liefertermine und stärkt die Kundenbindung.
- Einkauf: kann präzise und bedarfsgerecht bestellen – Just-in-Time und Just-in-Sequence.
- Produktion: arbeitet effizient, flexibel und störungsresistent.
- Management: trifft Entscheidungen auf Basis valider Daten und Szenarien.
- IT: profitiert von integrierten, skalierbaren und zukunftsfähigen Systemen.
APS ist Pflicht! Nicht Kür!
In Zeiten von Digitalisierung, Industrie 4.0 und globalem Wettbewerb ist ein APS-System kein Luxus mehr. Es ist die Voraussetzung für:
- Wettbewerbsfähigkeit
- Kundenzufriedenheit
- Effizienz und Nachhaltigkeit
- Transparenz und Steuerbarkeit
Wer heute noch ohne APS plant, riskiert nicht nur operative Probleme, sondern auch strategische Nachteile.
Exkurs 1: Just-in-Time und Just-in-Sequence mit einem APS-System
In der Welt der industriellen Fertigung sind zwei Prinzipien besonders bekannt für ihre Effizienzsteigerung und Kostenreduktion: Just-in-Time (JIT) und Just-in-Sequence (JIS). Beide Konzepte zielen darauf ab, Materialflüsse und Produktionsprozesse so zu optimieren, dass Verschwendung minimiert und Flexibilität maximiert wird. Doch so wirkungsvoll diese Methoden sind – ihre Umsetzung ist hochkomplex und ohne ein leistungsfähiges APS-System kaum möglich.
Just-in-Time (JIT)Ziel von JIT ist die Minimierung von Lagerbeständen und Durchlaufzeiten, indem Materialien genau dann bereitgestellt werden, wenn sie in der Produktion benötigt werden – nicht früher und nicht später.
Vorteile:
- Geringe Lagerkosten
- Weniger Kapitalbindung
- Höhere Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
Herausforderungen:
- Hohe Abhängigkeit von zuverlässiger Logistik
- Enge Abstimmung mit Lieferanten
- Präzise Planung erforderlich – jede Abweichung kann die Produktion stoppen
Rolle des APS-Systems:
Ein APS-System ist die Voraussetzung für JIT. Es berechnet exakt, wann welches Material benötigt wird, und gibt diese Informationen an den Einkauf weiter. Die Bestellvorschläge sind nicht nur terminlich präzise, sondern auch kapazitätsgeprüft. So wird sichergestellt, dass die Lieferung punktgenau erfolgt – und die Produktion nicht durch Überbestände oder Fehlteile gestört wird.
Just-in-Sequence (JIS)Fazit des Exkurses:
JIT und JIS sind mächtige Werkzeuge zur Effizienzsteigerung. Aber sie sind auch hochgradig sensibel gegenüber Planungsfehlern. Ohne ein APS-System, das die Feinplanung übernimmt und Echtzeitdaten verarbeitet, sind diese Konzepte kaum zuverlässig umsetzbar. Wer also JIT und JIS ernsthaft betreiben will, braucht ein APS-System als taktischen Navigator.
Exkurs 2: Order-to-Cash-Prozess mit einem APS-System
Der Order-to-Cash-Prozess (O2C) ist einer der zentralen Geschäftsprozesse in jedem produzierenden Unternehmen. Er umfasst alle Schritte von der Auftragserfassung bis zum Zahlungseingang. Und damit die komplette Wertschöpfungskette vom Kundenauftrag bis zur monetären Realisierung. Ein reibungsloser O2C-Prozess ist entscheidend für Kundenzufriedenheit, Liquidität und Wettbewerbsfähigkeit.
Doch gerade in der Produktion ist dieser Prozess oft durch Unsicherheiten und Medienbrüche geprägt. ERP-Systeme bilden den O2C-Prozess zwar ab, aber sie stoßen bei der Planung und Steuerung schnell an ihre Grenzen. Hier entfaltet ein APS-System als taktisches Steuerungsinstrument, das den O2C-Prozess nicht nur begleitet, sondern aktiv optimiert, seine volle Stärke.
Die sieben Phasen des Order-to-Cash-Prozesses in ERP-Systemen:
Auftragserfassung
Der Kundenauftrag wird im ERP-System erfasst. Artikel, Mengen, Wunschtermine und Konditionen werden dokumentiert.
Verfügbarkeitsprüfung
Das ERP prüft, ob der Artikel verfügbar ist – meist nur auf Basis von Lagerbeständen (ATP). Eine echte Produktionsprüfung erfolgt nicht.
Direkter Nutzen durch ein APS-System:
Bereits bei der Auftragserfassung wird der Kundenauftrag ins APS-System geschickt. Dort erfolgt eine kapazitätsgeprüfte Prüfung – Capable to Promise. Das Ergebnis: ein belastbarer Liefertermin, der direkt ins ERP zurückgespielt wird.
Produktionsplanung und -steuerung
Das ERP plant grob und ohne Kapazitätsprüfung. Die Folge: unrealistische Termine und ineffiziente Abläufe.
Direkter Nutzen durch ein APS-System:
Die Produktionsplanung erfolgt im APS-System unter Berücksichtigung aller Ressourcen, Restriktionen und Echtzeitdaten. So entstehen realistische, optimierte Pläne.
Auftragsabwicklung
Der Auftrag wird an die Produktion übergeben. Ohne Feinplanung entstehen oft Engpässe, Überlastungen oder Leerlauf.
Direkter Nutzen durch ein APS-System:
Bei Störungen oder Änderungen plant das APS-System automatisch und in Echtzeit neu. Das ERP erhält aktualisierte Daten, die auch für Fakturierung und Logistik relevant sind.
Lieferung
Die Ware wird versendet – oft verspätet oder in Teilmengen, weil die Planung nicht gehalten wurde.
Fakturierung
Die Rechnung wird erstellt – manchmal mit Verzögerung, weil die Lieferung nicht vollständig war.
Zahlungseingang
Der Kunde zahlt – idealerweise pünktlich, aber oft abhängig von der Lieferqualität.
APS vs. ERP – ein direkter Vergleich im OTC-Prozess
Wie APS den O2C-Prozess transformiert
- CTP statt ATP: Bereits bei der Auftragserfassung wird der Kundenauftrag ins APS-System geschickt. Dort erfolgt eine kapazitätsgeprüfte Prüfung – Capable to Promise. Das Ergebnis: ein belastbarer Liefertermin, der direkt ins ERP zurückgespielt wird.
- Feinplanung statt Bauchgefühl: Die Produktionsplanung erfolgt im APS-System – unter Berücksichtigung aller Ressourcen, Restriktionen und Echtzeitdaten. So entstehen realistische, optimierte Pläne.
- Dynamische Steuerung: Bei Störungen oder Änderungen plant das APS-System neu – automatisch und in Echtzeit. Das ERP erhält aktualisierte Daten, die auch für Fakturierung und Logistik relevant sind.
- Transparenz für alle Abteilungen: Vertrieb, Einkauf, Produktion und Controlling greifen auf dieselben, validierten Daten zu – das ERP bleibt der Single Point of Truth, gespeist durch die Intelligenz des APS.
Der Order-to-Cash-Prozess wurde nicht nur stabilisiert, sondern strategisch optimiert – mit dem ERP als Datenplattform und dem APS als Planungsintelligenz.










